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Multiplikatorinnenschulung: Kinder und Jugendliche in Familien mit Partnerschaftsgewalt stärken

Ab sofort sind Interessensbekundungen zur kosten­losen Multi­pli­ka­torinnen­- und Multi­pli­ka­to­ren­schulung "Kinder und Jugend­liche in Familien mit Partner­schafts­gewalt für Lehr­kräfte und Fach­kräfte der So­zia­len Ar­beit in Nieder­sachsen 2024-2025" möglich. Die mehr­teil­ige Schu­lung mit Block­semi­naren, Selbst­lern­zeiten und Coaching­an­teilen ist Teil eines Pilot­pro­jekts, das vom Insti­tut für Schule, Jugend­hilfe und Familie e.V. durch­geführt wird und unter der Leitung von Prof. Dr. Angelika Henschel (Leuphana Universität Lüneburg) zum 1. April 2024 startet. Die Schulung startet im August 2024. Inhaltliche und orga­ni­sa­to­ri­sche Details werden zeit­nah nach dem Projektstart bekannt ge­geben. 

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Die Fortbildung, die aus drei drei­tägigen Block­seminaren (mit Übernachtung) sowie einer Abschluss­tagung besteht, erstreckt sich über einen Zeit­raum von acht bis neun Monaten. Zwischen den Block­seminaren werden Coachin­gangebote in den Selbst­lern­zeiten zur Verfügung gestellt, die dabei unter­stützen sollen, ein eigenes Projekt zu entwickeln, das zur Ab­schluss­tagung einer breiteren Öffent­lich­keit präsentiert wird und die Er­langung eines Zerti­fikats ermöglicht. Im Rahmen der Fort­bildung wird ein fun­diertes Wissen über die Zusammen­hänge und Dy­namiken von Partner­schafts­gewalt und deren Aus­wir­kungen auf Kinder und Jugend­liche vermit­telt. Teil­nehmen­de lernen Signale und Anzeichen betroffener Kinder und Jugend­licher zu ver­stehen. Die Fort­bildung zeigt res­sourcen­orien­tierte und Resilienz stärkende Hand­lungs­ansätze für die päda­go­gische Praxis auf, um die Kinder und Jugend­lichen in dieser schwierigen Situa­tion zu stärken und indivi­duell begleiten zu können.

Partnerschafts­gewalt, der Gewalt­schutz der Mütter sowie der Kinder­schutz werden im Sinne der Umsetzung der Istanbul Konvention fokussiert und anhand von Theorie-Praxis-Transfers und unter­schiedlichen Medien vermittelt, um den zukünf­tigen Multi­pli­katorinnen und Multi­pli­katoren Anre­gungen für die Ent­wick­lung eigener Projekte und die Um­setzung weiterer Aufgaben in ihrer neuen Rolle zu geben.

In vielen Familien mit gewalt­geprägten Partner­schaften sind Kinder und Jugend­liche involviert, die nicht nur zu Zeuginnen und Zeugen dieser Gewalt werden können, sondern zugleich auch Opfer der häus­lichen Gewalt sind. Das Mit­erleben häus­licher Gewalt kann für sie in den betrof­fenen Familien dazu führen, dass sie sich in Folge oft hilflos, traurig, ohn­mächtig oder sogar schuldig fühlen, weil sie der Gewalt nicht Ein­halt gebieten können oder sich gar selbst als Aus­löser für die Gewalt verstehen.

Für Lehrkräfte und päda­go­gische Mit­arbei­tende in Kitas, Schulen und Frauen­häusern ist dem­zufolge ein fun­diertes Wissen über die Zusam­men­hänge und Dyna­miken häus­licher Gewalt und deren Aus­wir­kungen notwendig, um Signale und Anzeichen betrof­fener Kinder und Jugend­licher verstehen und deuten sowie durch unter­stützende pädago­gische Maß­nahmen Entwick­lungs­risiken entgegen wirken zu können. Diese Ziel­gruppe soll daher durch die Fort­bildung für diese Themen sensibi­lisiert und als zukünftige Multipli­katorinnen und Multipli­katoren für diese Themen aus­gebildet werden, damit eine weit­reichende Verbreitung und eine verbesserte Unter­stützung der Kinder und ihrer Mütter erfolgen können.

Ziel der Fortbildung ist es daher, die Teil­nehmen­den für die spezifi­schen Bedürf­nisse und Bedarfe der Kinder und Jugend­lichen im Kontext von Partner­schafts­gewalt zu sensi­bili­sieren, um Kindes­­wohl­­gefähr­dung entgegen­zuwirken und das Kindes­wohl zu unter­stützen. Die Fortbildung zeigt ressourcen­orientierte und Resilienz stärkende Hand­lungs­ansätze für die pädagogische Praxis auf. Die Teil­nehmen­den reflek­tieren diese in Bezug auf ihren Arbeits­bereich und die Schulungs- und Unter­stützungs­bedarfe von Fach­kräften in Kinder­tages­stätten, Schulen, Ein­rich­tungen der Kinder- und Jugend­hilfe und Frauen­häusern. Wesentliche Aspekte im Rahmen der formalen Kinder­schutz­­verfahren werden auf­ge­griffen, wobei auf ver­bes­serte Vernetzungs- und Koo­pe­rations­beziehungen und ihre Gelingens­bedingungen eingegangen wird. Darauf aufbauend entwickeln die Teil­nehmen­den im Rahmen der Fort­bildung eigene Projekte, die sie als Multipli­katorinnen und Multi­plikatoren in Form von Sensi­bili­sierungs­maß­nahmen, Beratungen, (Inhouse)Schulungen oder ähn­lichen Formaten an Lehr- und Fach­kräfte aus Kita, Schule, Kinder- und Jugend­hilfe und Frauen­haus­arbeit vermitteln. Die Teil­nehmen­den eignen sich hierfür inhalt­liche wie didaktisch-methodische Kennt­nisse im Rahmen der Fort­bildung an, um die Projekte ziel­gruppen­spezifisch umsetzen zu können. Zwischen den Seminar­blöcken können die Teil­nehmen­den für ihre Projekt­entwick­lung Coaching­termine in Anspruch nehmen. Durch Praxis­teams und kolle­gialen Aus­tausch unter­stützen und vernetzen sich die Teil­nehmen­den unter­einander.

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Weitere Informationen zum Projekt "Kinder­(leben) in Familien mit Partner­schafts­gewalt" unter isjuf.de